weitere Grüße aus Prag

Dienstag - Auf zu luftigen Höhen und edlen Gemäuern

Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem zentrumsnahen Hostel startete der zweite Tag bei kühlem, aber sonnigen Wetter. Unsere Stadtführerinnen Hanna und Michaela unterwiesen uns dieses Mal in der Benutzung der Prager U-Bahn. "Rechts stehen, links gehen" auf den langen Rolltreppen war vielen Schülerinnen und Schülern schon bald geläufig.

Am Fuße des Burgbergs (Hradschin) ging es zunächst zur deutschen Botschaft. Betreten konnten wir sie leider nicht, jedoch führte uns der Weg auf die Rückseite der Außenanlage, die ein wichtiges Zeugnis deutsch-deutscher Geschichte ist. Hier kampierten 1989 viele ausreisewillige DDR-Bürger auf dem Gartengelände der Botschaft der BRD und hofften so in "den Westen" überzusiedeln. Der Höhepunkt des international beachteten Ereignisses war die Verkündung der Ausreiseerlaubnis durch den damaligen deutschen Botschafter Hans-Dietrich Genscher vom - nun nach ihm benannten - Balkon der Botschaftsvilla. Anschließend erfolgte eine praktisch-technische Überprüfung der sportlichen Außenanlagen des Kinderspielplatzes an der Botschaft.


Weitere Informationen dazu in einem Video der Botschaft:

https://www.youtube.com/watch?v=Qvmu1KeKnI4


Gut durchbewegt erleichterten der Klassensprecher und dessen Vertreterin die Tourismusinformation des Burgberges um Tourenpläne und eine Prunkchronik des tschechischen Parlaments. Beides legal.

Nun ging es hinauf zur ehemaligen Residenz der Könige von Böhmen und zweier Kaiser des Heiligen Römischen Reiches im Hradschin - größte geschlossene Burganlage der Welt. Auch heute noch Sitz des Präsidenten von Tschechien - Petr Pavel. Sie gilt als die am meistbesuchte touristische Attraktion in Tschechien.

Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto vor romantischer Stadtkulisse wohnten wir hier der Wachablösung der Burgwache des tschechischen Präsidenten mit allerhand Säbelrasseln und Tamtam bei.

Interessant: Die Uniformen der Burgwache haben übrigens keinerlei Anknüpfungspunkte an frühere Militäruniformen der tschechoslowakischen Armee, sondern wurden von einem berühmten Kostümbildner entworfen, der unter anderem auch für Hollywoodfilme gearbeitet hat und 1985 einen Oscar für das beste Kostümdesign erhalten hat (Amadeus).

Auf der weiteren Besichtigungsliste standen diverse Paläste und der imposante Veitsdom - das größte Kirchengebäude Tschechiens und Drehort für den Film Mission Impossible, der allerdings als Moskau herhalten musste.

Im Anschluss folgte sportliche Betätigung zur Freude aller.



Mittwoch - Literarische Erkundungen und gezielter Schlagabtausch in einer Brauerei

Der Morgen war nicht nur thematisch eine Verwandlung - begleitet von Schneefall und Regen begaben wir uns zum Besuch des Franz-Kafka-Museums. Dort lernten wir die vielen Facetten dieser spannenden Figur der Literatur des 19. Jahrhunderts kennen, dessen Leben unmittelbar mit der Prager Altstadt verbunden ist. Die Ausstellung amte auch in ihrer Gestaltung die beklemmenden Gefühle wieder, mit denen Kafka sein Leben wahrnahm und viele herausragende Texte schuf, die heute aktueller denn je scheinen und auch auf TikTok präsent sind.

Dem permanenten Widerspruch folgend gingt es danach zu einer populären Trendsportart - dem Lasertag. Mit futuristischen Laserwaffen ausgestattet, durften sich verschiedene Schülergruppen gegenseitig durch verdunkelte Landschaften jagen und Punkte für das eigene Team erkämpfen. Gegen die Profis dieses Sports hatten selbst eingewechselte Lehrer keine Chance… .

Nach körperlicher Betätigung fand unsere Reise dann noch am Abend einen würdigen Ausklang - im Hard Rock Café Prag. Nebst vielen originalen Instrumenten  aus der modernen Musikgeschichte speisten wir deftige amerikanische Hausmannskost: Cola, Burger und Eiscreme.

Die folgende Nacht war viel zu kurz und somit landeten die zehnten Klassen glücklich, aber müde am Mittag des nächsten Tages wieder in Dresden.

Herzlichen Dank für die schöne Abschlussfahrt und viel Erfolg auf den letzten Metern zu eurem Schulabschluss!

Frau Mohaupt, Frau Kretzschmar, Herr Seifert und Herr Lange

 

 

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